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16. ISTANBUL BIENNALE 2019

Für die Künstlerische Praxis ist die Auseinandersetzung mit europäischen und zeitgenössischen Ausstellungsformaten und Vermittlungsstrategien in komplexen, urbanen Strukturen von zentraler Bedeutung. Um diese Auseinandersetzung zu vertiefen, reisten wir zu Beginn des Ws 19/20 für 6 Tage zur 16. Biennale nach Istanbul. Die ökologische und umweltpolitische Thematik der Biennale wurde von mehr als 50 internationalen Künstler*innenpositionen vertreten. Neben den 3 großen Ausstellungsorten der Biennale – MSFAU Istanbul Painting and Sculpture Museum, Pera Museum und die Büyükada/Prinzeninsel- besuchten wir relevante Galerien und Ausstellungen wie die Galerie Zilberman, das Salt Galata, das Arter Museum, den Kunstraum Sapun Ghar, die Galerie Sanatorium und eine Ausstellung fotografisch arbeitender Künstler*innen aus Istanbul in der Galerie Mixer. Hervorzuheben ist das Treffen mit der Kuratorin Ezgi Bakcay und dem Künstler Orhan Cem Cetin im Karsi Sanat. Die Galerie gilt einerseits aufgrund des Standortes – sie befindet sich direkt auf der politisch umkämpften Istiklal- und andererseits wegen der sehr politischen Künstler*innern als äußerst relevante Gegenposition zu regimekonformen Ausstellungshäusern bzw. -formaten. Die Exkursion bot somit allen Beteiligten eine große Bandbreite an Möglichkeiten, künstlerische Ausdrucksformen im Kontext ihrer soziokulturellen und politischen Einbettung zu erfahren. Zwischen den Ausstellungsbesuchen galt es diversen kulinarischen Geheimtipps auf den Grund zu gehen. Vor allem die einfachen Lokale in touristisch weniger erschlossenen Stadteilen überraschten mit ausgezeichneten Gerichten und einem heilsam unkomplizierten Ambiente. Im Gesamten hinterließ die Exkursion in die nahöstliche Weltmetropole bei nahezu allen Mitreisenden einen nachhaltigen und intensiven Eindruck.